Die Philippinen waren bis zur spanischen Kolonisation mehr oder weniger am Rande der geschichtlichen Ereignisse im südost-asiatischen Raum. Der Islam hatte Südost-Asien entlang der Handelswege erreicht. Bereits in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten waren arabische Händler über die Grenzen des asiatischen Kontinents hinaus in die west-pazifische Inselwelt vorgestoßen. Die erste und wohl auch bekannteste Begegnung zwischen der westlichen Welt und den Philippinen, ist Ferdinand Magellan zu verdanken. Am 16.03.1521 ankerte er im Golf von Leyte bei der unbewohnten Insel Homonhon.
Über 250 Jahre lang waren die Philippinen Kronkolonie unter Spaniens Vizekönig in Mexiko. Erst nach der mexikanischen Revolution im Jahre 1821 wurden die Inseln Madrid unterstellt und bekamen Sitz und Stimme in der Cortes, der legislativen Gewalt im Mutterland. In der Zeit von 1578 bis Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die Spanier immer wieder gegen muslimische Piraten, aber auch gegen Portugiesen und Holländer zu kämpfen. Dazu gab es durchschnittlich alle fünf Jahre einen Aufstand unzufriedener Einheimischer.
Am 20.01.1872 begann der nationale Unabhängigkeitskampf mit der Meuterei von 200 philippinischen Soldaten gegen ihre spanischen Vorgesetzten. Als die Amerikaner im Sommer 1898 Manila attackierten, sahen die Filipinos sie als Bundesgenossen im Kampf gegen die verhasste Kolonialherrschaft. Die USA unterstützten die philippinische Revolution mit dem Ziel, die spanische Seeherrschaft im Pazifik zu brechen. Die Amerikaner errichteten eine Infrastruktur, schufen ein Verwaltungssystem und bauten Schulen sowie Krankenhäuser. Kein anderes Land haben die Amerikaner so lange und so nachdrücklich nach ihren Vorstellungen und Idealen prägen können, wie ihre fernöstliche Kolonie...
Im Rahmen der Ringvorlesung des Bonner Asienzentrums (BAZ) mit dem Obertitel "Doppelter Kolonialismus in Asien" findet hierzu am kommenden Dienstag ein Vortrag mit der Überschrift "Vom alten zum neuen Kolonialismus: Die Philippinen unter den Spaniern und Amerikanern" statt.
Termin:
Dienstag, 14. Juli 18:15 - 19:45 Uhr
Ort:
Hörsaal II im Hauptgebäude der Universität Bonn
Referent:
Dr. Karl-Heinz Golzio
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen