Seit den letzten Parlamentswahlen zeichnen sich große Veränderungen in Wirtschaft, Politik, Militär und Gesellschaft der Republik Türkei ab. Einige befürchten eine Islamisierung, andere hoffen auf die Versöhnung von Islam und Demokratie. Umstritten ist die EU-Mitgliedschaft. Gegen eine Vollmitgliedschaft gab es schon vor der offiziellen Eröffnung der Beitrittsverhandlungen am 3. Oktober 2005 kritische Stimmen. Einerseits nannten die Verfasser des Berichtes der unabhängigen Türkei-Kommission 2004 (der deutsche Vertreter war Kurt Biedenkopf) die Türkei "ein europäisches Land". Andererseits sprach schon im Jahre 1999 der katholische Bischof Johannes Dyba davon, dass die europäische Wertegemeinschaft "ihre Wurzeln im Christentum" habe und dass die Türkei dieser Wertegemeinschaft nicht angehöre. Die weiteren Aufnahmebedingungen der Türkei in die EU hängen somit nicht nur davon ab, inwieweit die Türkei die Aufnahmekriterien der EU erfüllt, sondern auch davon, wie die Werte- und Identitätsausrichtung der EU-Staaten selbst zukünftig gestaltet wird.
Der Vortrag und die Podiumsdiskussion wird von Frau Dr. Askim Müller-Bozkurt vom Internationalen Forschungsinstitut für Wirtschaft, Politik geleitet und findet am kommenden Montag, 30. März um 20:15 Uhr in den Räumlichkeiten der Bonner Volkshochschule, Wilhelmstr. 34, Raum E.09 statt. Die Teilnamegebühr beträgt € 4,50.
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