In der islamischen Welt wurden ab dem 8./9. Jh naturphilosophische Vorstellungen aus dem griechischen, indischen und iranischen Raum rezipiert und weiterentwickelt. Eine herausragende Rolle spielte hierbei die Beschäftigung mit Astronomie und Astrologie, schrieb man den Sternen doch nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf Werden und Vergehen der materiellen Welt zu, sondern auch auf das Entstehen und Verschwinden von Religionen und Dynastien. In Europa erlangte man ab dem ausgehenden 12. Jh Kenntnis von diesen Lehren. Rasch wurden nicht nur die naturphilosophischen Vorstellungen übernommen, sondern auch das zyklische Weltbild und die damit verbundene Konjunktionsastrologie. Diese Lehre war so populär, dass selbst das Geburtsdatum Martin Luthers damit in Zusammenhang gebracht wurde.
Referentin:
Frau Prof. Dr. Eva Orthmann,
Universität Bonn, IOA, Abt. für Islamwissenschaften
Wann?
Mittwoch, 05. April 2010
18:00 - 20:00 Uhr
Wo?
Bonner Stadthaus
Berliner Platz 2
53111 Bonn
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen