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22.09.2009

Filmtipp: "Ein Augenblick Freiheit"

Arash T. Riahi erzählt in seinem Spielfilmdebüt Ein Augenblick Freiheit von der Flucht, von menschenverachtenden Strukturen und fragt, ob Würde manchmal nicht mehr wiegen kann als Leben. Der österreichische Regisseur, selber als Kind aus Iran geflohen, damals noch vor dem Schah, positioniert sich im Film mit Zitaten aus der kurdischen Filmtradition. Wenn Merdad (Pourya Mahyari) und Ali (Navid Akhavan) mit den Kindern Azy (Elika Bozorgi) und Arman (Sina Saba) über schneebedeckte Berge reiten, erinnert die bedrohliche Atmosphäre an Szenen aus Yol (1982) von Yılmaz Güney, die auch Bahman Ghobadi schon in seinem ersten Spielfilm Zeit der trunkenen Pferde (Zamani barayé masti asbha, 2000) zitiert hatte. Es handelt sich dabei nicht um willkürliche Bezüge, sondern um die klare Identifizierung mit einer Filmtradition, die um keinen Preis Unterdrückung dulden will.
Handlung:
In der Provinzstadt Van sitzen iranische und kurdische Flüchtlinge fest. Tagelang stehen sie vor dem UNO-Gebäude an, um die Einreisegenehmigung in ein mittel- oder westeuropäisches Land zu beantragen. Darunter Merdad und Ali, die die beiden Kinder Azy und Arman zu ihren Eltern in Österreich bringen wollen, der Kurde Manu (Fares Fares) mit seinem flucht- und gefängniserfahrenen Weggefährten, dem alten Abbas (Said Oveissi), und schließlich der Aktivist Hassan (Payam Madjlessi), der seine Frau Lale (Behi Djanati Ataï) und den kleinen Sohn Kian (Kamran Rad) nicht beim Schlangestehen vor dem UNO-Gebäude dabeihaben möchte. Wenn er auch über Nacht vor verschlossener Tür warten muss, zittern Mutter und Sohn vor Sorge, alleine im Hotelzimmer. Lale steht bedrückt am Fenster und zweifelt daran, dass es die richtige Entscheidung war, Iran zu verlassen. Hassan, gesenkten Hauptes, weil er mit leeren Händen zurückkehrt, ohne Einreisegenehmigung in ein westeuropäisches Land, schließt sie von hinten in die Arme. Die Kamera fängt die Umarmung von außen durchs Fenster ein und entfernt sich, sodass bald die Hotelfassade, dann andere Fenster zu sehen sind. In diesen sieht man weitere Figuren des Filmes, flüchtig oder als Silhouetten.

Ein Augenblick Freiheit erzählt von der Last, die diese Menschen unverschuldet zu tragen haben, und von ihrem mal leicht-naiven, mal resigniert-schweren Umgang damit. Leicht-naiv etwa, wenn Manu mit leerem Magen einen Schwan jagt, um Abbas ein Huhngericht aus seiner Heimat auf dem Samowar dünsten zu können. Der Schwan allerdings, im Gegensatz zu Manu, darf sein, wo er ist, und dreht den Spieß um: Manu ist wieder auf der Flucht, diesmal vor einem fauchenden Vogel. Es gibt kaum eine Szene, die nicht literarisch ausgearbeitet und reich an Metaphern wäre...

Wann?
Mittwoch, 23. September 2009 17.00 Uhr
Wo?
Odeon (Köln Südstadt)
Severinstr. 81
50678 Köln

23.07.2009

Filmtipp: "Salami Aleikum"

Mohsen (Navid Akhavan) hat es nicht leicht. Der schmächtige Deutsch-Iraner ist bereits Ende 20 und lebt immer noch bei seinen Eltern. Obwohl er kein Blut sehen kann, arbeitet er in der Kölner Familienmetzgerei. Sein Vater (Michael Niavarani) hält ihn für einen Versager, gibt ihm jedoch nie eine Chance, das Gegenteil zu beweisen. Mohsen hat für sich zwei Wege gefunden, damit fertig zu werden. Entweder rettet er sich in Tagträumereien oder – wenn es ganz dick kommt – strickt er, um zu entspannen. Mohsen strickt viel.

Beim Versuch die elterliche Metzgerei zu retten, havariert er mit seinem Kleinlaster ausgerechnet in der tiefsten ostdeutschen Provinz: in einem verstaubten kleinen Dorf, dessen Bewohner alles Neue und Fremde nach 1989 misstrauisch beäugen. Ausländer werden dort gar nicht gern gesehen. Doch das ist Mohsen egal. Denn er findet seine Traumfrau: Ana, die Automechanikerin, groß, stark und blond.

Doch dann verstrickt sich Mohsen in die größte Lüge seines Lebens: Um der Vegetarierin Ana zu gefallen, gibt er sich als Textilhändler aus. Und schon wittert ganz Oberniederwalde den fetten Coup, allen voran Anas Vater (Wolfgang Stumph): Der reiche Sohn soll den stillgelegten VEB „Textile Freuden“ kaufen und zu neuem Aufschwung verhelfen! Aus einer kleinen Notlüge entsteht bald eine gewaltige bunte Blase voller Hoffnung, Zuversicht und Irrtümer. Das alles würde Mohsen vielleicht noch irgendwie deichseln können, doch eines Tages steht der väterliche Mercedes vor der Tür...

Mit Salami Aleikum überrascht Regisseur Ali Samadi Ahadi erneut Publikum und Filmwelt. Nach dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Lost Children“ (Deutscher Filmpreis 2006), über Kindersoldaten in Nord-Uganda, betritt Ali Samadi Ahadi mit seinem Spielfilmdebüt neues Terrain und präsentiert eine Komödie nach dem Motto: „Der (sehr) Nahe trifft den Fernen Osten".

PRESSESTIMMEN:

"Der wahrscheinlich witzigste deutsche Film des Jahres!" JOURNAL FRANKFURT

"Ein knallbunter Bilderreigen, der sich seine Inspiration ganz offensichtlich bei der französischen Amélie geholt hat ... es tut gut, dass jemand ein wenig märchenhafte Unbeschwertheit ins deutsche Kino bringt." APPLAUS

"Schlicht zauberhaft inszeniert: Temporeich und pointiert gefilmt... ein abwechslungsreiches Fest für die Sinne..." CHOICES, Köln

Filmstart ist Donnerstag, 23. Juli 2009!

Zum Trailer...

08.05.2009

ORIENT COMEDY EXPRESS - Die einzigartige Ethno-Comedy-Show in Köln!

Achtung: die Comedy-Türken stehen vor den Toren Kölns! Bereit, die Stadt im Fluge einzunehmen.

Erlebt Deutschlands ersten und einzigen Comedian, der gleichzeitig echter Polizist
ist: Murat Topal! Der Deutsch-Türke und (z.Zt. freigestellte) Polizist aus Berlin-Neukölln begeistert mit seiner Reality Comedy seit Ende 2004 deutschlandweit die Zuschauer und überzeugte auch bei seinen Fernsehauftritten - zunächst im „Quatsch Comedy Club“ und „Comedy Hot Shot 2004“ auf ProSieben und dann bei „RTL Freitag Nacht News“, „RTL Comedy Nacht“ sowie in „NightWash“ (WDR).

In seinem abendfüllenden Programm „Getürkte Fälle – ein Cop packt aus“ berichtet er von seinem Leben und seiner erlebnisreichen Arbeit als Polizist in den sozialen Brennpunkten Berlins mit all ihren Kuriositäten. Mit enormer körperlicher Präsenz und sprachlicher Wandlungsfähigkeit schlüpft er in zahlreiche Typen und Figuren, wie sie ihm tagtäglich vor Ort begegnet sind - und erzählt so Geschichten, die tatsächlich das Leben schrieb.

Mit von der Partie ausserdem: einer der Stars der beliebten Kölner Stunksitzung (in der er seit 1999 als Multitalent mit Gesangsnummern, in Sketchen und Tanzeinlagen brilliert) - der Komiker, Kabarettist und Schauspieler Ozan Akhan, der bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde, 2000 seine eigene Theaterproduktion „TÜRKIS“ gründete und u.a. in mehreren WDR-Produktionen mitwirkte, sowie Fatih Çevikkollu, den Millionen TV-Zuschauer als „Murat“ in der Serie „Alles Atze“ (RTL) kennen. Seit 1999 glänzt er dort in der zweiten Hauptrolle neben Atze Schröder. Mit seinem Witz trug Fatih maßgeblich zum Gewinn des Deutschen Fernsehpreises für die beste Sitcom sowie des Deutschen Comedypreises für die beste Serie im Jahr 2003 bei. In Köln und in einigen weiteren NRW-Städten moderiert er darüber hinaus seine eigene Comedy-MixShow „No Maganda Club“. Jüngste Auszeichnung: Jury-Preisträger Prix Pantheon 2006!

An zwei Abenden (15.+16. Mai jeweils ab 20:00h) werden die drei türkischen Top-Comedians im Rahmen des Sommerblutfestivals in Köln gemeinsam auf der Bühne stehen.

Wo?
Bühne der Kulturen e. V.
("Arkadas Theater")
Platenstr. 32
50825 Köln


Eintritt:
€ 15,- Normalpreis / € 11,- Ermäßigt

20.04.2009

"Der lachende Orient" - Filmreihe vom 23. - 26. April in Köln

Vom Alltag in arabischen und anderen islamischen Ländern erfahren wir hier wenig. Und von dem alltäglichen Humor, dem befreienden Lachen, vom Galgenhumor als subversiver Akt der kleinen Leute? Gar nichts. Aber Humor gedeiht auch und gerade in schwierigen Verhältnissen oder politischen Diktaturen. "Schlechte Zeiten bringen gute Witze hervor", schreibt der palästinensische Ethnologe Sharif Kanaana, der die Scherze seiner Landsleute sammelt. Humor lehrt vieles über die Gemeinsamkeiten der Kulturen, kann Klischees knacken und verzerrte Perspektiven zurechtrücken. Das fördert den interkulturellen Dialog auf vergnügliche Art.

Dem lachenden Orient widmet sich darum diese Filmreihe, die den Bogen vom Maghreb und von Ägypten über die Türkei bis nach Iran und Afghanistan spannt. Diese Bildwelten halten viele Überraschungen bereit: Tarzan in Tunis, einen türkischen Polizisten in Berlin und den Dieb, der als Mullah Karriere macht.

Außerdem kann das Publikum (muslimischen) Humor "zwischen den Welten" auch live erleben. Der deutsch-türkische Schauspieler und vielfach ausgezeichnete Kabarettist Fatih Cevikkollu wird mit seinem Programm "Der Moslem-TÜV" ganz eigene Akzente im Dialog zwischen Orient und Okzident setzen. Exklusiv für uns vergleicht er das deftig deutsche "Hahaha!" mit dem typisch türkischen "Hohoho!"

Daneben zeigt die Ausstellung "Listig, lustig, lästig?" im Foyer des Kölner Filmhauses politische und sozialkritische Karikaturen aus arabischen Ländern.

Veranstalter:
Bühne der Kulturen, Deutsch-Maghrebinische Gesellschaft e.V., Dialog Orient-Okzident e.V. und Melanchthon-Akademie
Kurator: Amin Farzanefar

Veranstaltungsort:
Filmhaus, Maybachstraße 111, 50670 Köln
Kartenreservierung: Tel. 0221 - 99 20 93 71

Zum Programm...

(Bild: "Mascarades" - Algerien 2008)

21.03.2009

Islam für Anfänger: Kabarett in der Bonner Springmaus

NeunMalKlug - Eine Gemeinsame Reihe der Universität Bonn und Haus der Springmaus veranstaltet am Donnerstag, 26. März und am Freitag, 27. März die Nummer "Islam für Anfänger" mit dem Kabarettisten Sinasi Dikmen.

Nun, der Titel verrät schon einiges - oder?! Jedenfalls sei dieses Programm allen neugierigen Mitmenschen jeglicher Couleur wärmstens ans Herz gelegt, die dem Islam - dem Schreckgespenst unserer Tage! - mal persönlich begegnen wollen. Hier lernt man unter intensivem Lachmuskeltraining so manches, was nicht in Büchern steht. Und sicherlich erfährt man weit mehr über den Islam, als uns vom Verfassungsschutz oder gar so illustren Gestalten wie dem Papst oder Edmund Stoiber gemeinhin aufgetischt wird.

"Islam für Anfänger" versteht sich als kabarettistische Anleitung, eine Sach- und Lachgeschichte sozusagen, von und mit Sinasi Dikmen und ganz ohne Maus. Sinasi Dikmen bietet exzellente Satire, anarchistischen Humor mit widerhakendem Witz, nicht rechtstaatlich begrenzt, sondern grotesk grenzenlos.

VVK ab 18.02., Eintritt: 19,80/13,50 Euro (erm.) inkl. Geb.
Tickets und Informationen unter 0228/798081 (Ticketshop Haus der Springmaus) 1,-- Euro pro Karte gehen an den Förderkreis Bonn Tumor- und Leukämieerkrankter Kinder e.V.

Veranstaltungsort: Haus der Springmaus Frongasse 8-10 53121 Bonn

Hier ein klitzekleiner Vorgeschmack...