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29.10.2009

Frieden und Gewalt - beides im Namen der Religion?!

Vortrag und Diskussion mit Dr. Jeannette Spenlen: Die Weltreligionen haben sich im Lauf der Geschichte nicht den Ruf erworben, Friedensstifter zu sein. Wir erleben, dass Religionen sowohl zur Friedensstiftung, als auch zu Rechtfertigung von Gewalt benutzt werden. An diesem Abend werden die Modelle der friedlichen Konfliktbewältigung des Hindu Gandhi und des Muslims Khan Abdul Ghaffar Khan mit seiner Bewegung der "Diener Gottes", die beide gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien kämpften, vorgestellt und diskutiert. Dagegen werden Terror und Gewalt im aktuellen Palästina/Israel Konflikt als religiöse Handlungen legitimiert. Ferner wird die Frage erörtert, ob Projekte wie "Weltethos" und der "Dialog religiöse Akteure" realistische Möglichkeiten für ein friedlicheres Zusammenleben bieten.

Wann?
Montag, 02. November 2009
20:15 Uhr
Wo?
Volkshochschule Bonn,
Raum E.09
Wilhelmstr. 24
53111 Bonn

Der Eintritt ist frei!

20.07.2009

Doppelter Kolonialismus in Asien: Der Boxerkrieg in China (1900/01) als transnationales Medienereignis (Ringvorlesung)

Der "Boxerkrieg" in China stellte einen Höhepunkt des imperialistischen Zeitalters dar. Die großen Mächte stritten um Kolonialbesitz und Einflußsphären. Nach Afrika schien auch China vor der Aufteilung zu stehen. Gegen Unterjochung und Fremdherrschaft wehrten sich die "Boxer" in einem vor allem Nordchina umfassenden Aufstand. Die imperialistischen Staaten, unter ihnen Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Rußland, die USA und Japan, schlossen ein Zweckbündnis zur Niederwerfung dieser Boxerbewegung und intervenierten militärisch in China.

Die gewaltsame Niederschlagung der chinesischen Boxerbewegung war in vieler Hinsicht ein einzigartiges Ereignis: es war die einzige transnationale militärische Kooperation imperialistischer Mächte und löste ein starkes Echo im globalen Mediensystem aus, wobei imperiale Hierarchien zugleich bestätigt und unterminiert wurden. Die Erinnerung an das Ereignis hat die Beziehungen zwischen China und der "westlichen" Welt bis in die Gegenwart beeinflusst.

Auch das internationale Bild Deutschlands wurde nachhaltig geprägt: Kaiser Wilhelms berüchtigte "Hunnenrede" sollte nicht nur das brutale Vorgehen deutscher Truppen in China ankündigen, auch die Bezeichnung deutscher Soldaten als "Hunnen" in den folgenden Kriegen hatte hier seinen Ursprung.

Im Rahmen der Ringvorlesung des Bonner Asienzentrums (BAZ) mit dem Obertitel "Doppelter Kolonialismus in Asien" findet hierzu am kommenden Dienstag ein Vortrag mit der Überschrift "Zeit, Erzählung und Gewalt. Der Boxerkrieg in China (1900/01) als transnationales Medienereignis" statt.

Termin:
Dienstag, 21. Juli 18:15 - 19:45 Uhr
Ort:
Hörsaal II im Hauptgebäude der Universität Bonn
Referent:
Dr. Thoralf Klein (Uni Erfurt)

12.07.2009

Vortrag: "Vom alten zum neuen Kolonialismus - Die Philippinen unter den Spaniern und Amerikanern"

Die Philippinen waren bis zur spanischen Kolonisation mehr oder weniger am Rande der geschichtlichen Ereignisse im südost-asiatischen Raum. Der Islam hatte Südost-Asien entlang der Handelswege erreicht. Bereits in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten waren arabische Händler über die Grenzen des asiatischen Kontinents hinaus in die west-pazifische Inselwelt vorgestoßen. Die erste und wohl auch bekannteste Begegnung zwischen der westlichen Welt und den Philippinen, ist Ferdinand Magellan zu verdanken. Am 16.03.1521 ankerte er im Golf von Leyte bei der unbewohnten Insel Homonhon.

Über 250 Jahre lang waren die Philippinen Kronkolonie unter Spaniens Vizekönig in Mexiko. Erst nach der mexikanischen Revolution im Jahre 1821 wurden die Inseln Madrid unterstellt und bekamen Sitz und Stimme in der Cortes, der legislativen Gewalt im Mutterland. In der Zeit von 1578 bis Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die Spanier immer wieder gegen muslimische Piraten, aber auch gegen Portugiesen und Holländer zu kämpfen. Dazu gab es durchschnittlich alle fünf Jahre einen Aufstand unzufriedener Einheimischer.

Am 20.01.1872 begann der nationale Unabhängigkeitskampf mit der Meuterei von 200 philippinischen Soldaten gegen ihre spanischen Vorgesetzten. Als die Amerikaner im Sommer 1898 Manila attackierten, sahen die Filipinos sie als Bundesgenossen im Kampf gegen die verhasste Kolonialherrschaft. Die USA unterstützten die philippinische Revolution mit dem Ziel, die spanische Seeherrschaft im Pazifik zu brechen. Die Amerikaner errichteten eine Infrastruktur, schufen ein Verwaltungssystem und bauten Schulen sowie Krankenhäuser. Kein anderes Land haben die Amerikaner so lange und so nachdrücklich nach ihren Vorstellungen und Idealen prägen können, wie ihre fernöstliche Kolonie...

Im Rahmen der Ringvorlesung des Bonner Asienzentrums (BAZ) mit dem Obertitel "Doppelter Kolonialismus in Asien" findet hierzu am kommenden Dienstag ein Vortrag mit der Überschrift "Vom alten zum neuen Kolonialismus: Die Philippinen unter den Spaniern und Amerikanern" statt.

Termin:
Dienstag, 14. Juli 18:15 - 19:45 Uhr
Ort:
Hörsaal II im Hauptgebäude der Universität Bonn
Referent:
Dr. Karl-Heinz Golzio

06.07.2009

Vortrag: Koloniale Kultur und interkultureller Umgang - die Holländer in Indonesien

Es ist nun über sechzig Jahre her, dass sich zwei Nationen trennten, die lange miteinander verbunden waren: Indonesien und die Niederlande. Auf den ersten Blick haben sie nichts gemein: Die Niederlande sind mit ihren 15 Millionen Bürgern ein Kleinstaat angesichts des riesigen Inselreichs mit fast vierzehn mal soviel Einwohnern. Das Land an der Nordsee ist eine konstitutionelle Monarchie, Indonesien dagegen eine Republik, in der die Armee regiert und die Bürgerrechte staatlichen Belangen untergeordnet sind. Indonesien verfügt über große Vorräte an Mineralien und tropischem Hartholz, während Holland auf den Handel angewiesen ist. In der europäischen Politik können die Niederlande nur eine vermittelnde Rolle übernehmen, während Indonesien innerhalb der Assoziation der Südostasiatischen Staaten (ASEAN) allein schon infolge seiner Größe und Einwohnerzahl erheblichen Einfluß besitzt.

Im Rahmen der Ringvorlesung des Bonner Asienzentrums (BAZ) mit dem Obertitel "Doppelter Kolonialismus in Asien" findet hierzu am kommenden Dienstag ein Vortrag mit der Überschrift "Koloniale Kultur und interkultureller Umgang: die Holländer in Indonesien" statt.

Termin:
Dienstag, 07. Juli 18:15 - 19:45 Uhr
Ort:
Hörsaal II im Hauptgebäude der Universität Bonn
Referent:
Prof. Dr. Christoph Antweiler