
Dass Asienwissenschaftler durch eine wenig berufsspezifische Ausbildung Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben, ist leider kaum zu verleugnen. Dabei verfügen Geisteswissenschaftler, also auch Asienwissenschaftler, über die klassischen Soft Skills: Organisationstalent, Zielgerichtetheit, Engagement, Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie Interesse an interkulturellen Zusammenhängen und Sprachen. Sie denken außerdem vernetzt und interdisziplinär.
Im Rahmen der von der Universität Paussau im November 2008 veranstalteten Kontaktmesse für Geisteswissenschaftler, wurde Andreas Pallenberg vom
Wissenschaftsladen Bonn hierzu interviewt.
Für den Berufsstart empfiehlt es sich, laut Pallenberg, bereits früh Kontakte aufzubauen und ständig ein Auge auf den Arbeitsmarkt und seine Branchen zu haben. Gezielte Praktika seien für den Berufseinstieg unerlässlich. Die Job-Recherche sollte sich nicht nur auf Zeitungen, Jobbörsen und Firmenportalen beschränken. Auch auf den sogenannten "Verdeckten Arbeitsmarkt" sei das Augenmerk zu richten: Stellen, die durch "Mundpropaganda" besetzt werden. Neben den für die Geisteswissenschaften klassischen Arbeitsmarktsegmente wie Öffentlichkeitsarbeit, Verlage oder Medien sei es u.U. ratsam auch die Wirtschaft als Arbeitsmarkt wahrzunehmen.
Auch Genauigkeit ist Gefragt! Die "Geistis" müssten Fehler, wie eine unsaubere Bewerbung oder fehlende Berufsetickette vermeiden. Da viele keine klaren Vorstellungen haben, sollte der beruflichen Zukunft spätestens in den letzten beiden Semestern mit einem gezielten Praktikum oder einer hinführenden Bachelor- /Masterarbeit konkrete Züge verleiht werden. Es gelte den Teufelskreis "keine Erfahrung - kein Job" zu durchbrechen. Zu bemerken sei auch, dass die Promotion die Jobaussichten nicht zwingend verbessert, es sei denn man möchte ins Kunst- oder Kulturmanagement oder in die Forschung gehen.
(Quelle: "audimax" 01/09)