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03.12.2009

Autorenlesung: BEI DAO liest - Wolfgang Kubin übersetzt

In den 1970er Jahren beginnt er zu schreiben, zuerst Gedichte, später, im Jahre 1974, auch einen kurzen Roman mit dem Titel Wellen (波动 Baodong). Bedingt durch die politische Situation der damaligen Zeit der Kulturrevolution, entsteht diese Art der Literatur im Geheimen und ist einer ausgewählten Leserschaft – bestehend aus einigen Freunden – vorbehalten. Nach der politischen Entspannung Ende 1978 gründet Bei Dao zusammen mit Mang Ke 芒克 die Literaturzeitschrift "Heute" (今天 "Jintian"), die 1980 ihren Betrieb auf Drängen der Regierung einstellen musste. 1988 reiste er nach Europa, wo er schließlich aufgrund des Tian'anmen-Massakers strandete. Erst 2002 wurde ihm wieder die Rückkehr nach China gewährt. Im Februar 1989 forderte Bei Dao die Freilassung von Wei Jingsheng in einem Offenen Brief an Deng Xiaoping, der von 40 führenden Intellektuellen unterzeichnet wurde und eine breite Kampagne für Menschenrechte auslöste. 1990 wurde von ihm und anderen Dichtern die Zeitschrift "Jintian" in Norwegen wiederbelebt und fungiert bis heute als Sprachrohr für ChinesInnen im Exil und Land selber. Bei Dao nimmt insbesondere wegen seiner Gedichte einen wichtigen Platz in der Geschichte der zeitgenössischen chinesischen Literatur ein. Die Mehrzahl seiner Gedichte drücken intime und oft dunkle Gefühle aus, beschreiben Albträume oder entwerfen reich bebilderte Fantasien in einem modernen Stil, dem man bisweilen seine "Obskurität" vorgeworfen hat. Bei Daos Stil wird deshalb von der chinesischen Literaturkritik oft auch als "Nebeldichtung" (朦胧诗 menglong shi, auch: Obskure Lyrik, Menglong-Lyrik, hermetische Dichtung) bezeichnet.

Die Lesung wird von dem wohl bedeutendsten Sinologen ausserhalb Chinas Wolfgang Kubin übersetzt. Kubin ist Professor der Sinologie an der Universität Bonn.

Wann?
Dienstag, 08. Dezember 2009
20:00 Uhr
Wo?
buchLaden46
Kaiserstr. 46
53113 Bonn

Eintritt:
10,- / 7,-

Vorverkauf nur im buchLaden 46 unter Tel.: 0228/223608 oder per E-Mail (info@buchladen46.de)

20.03.2009

Im Interview: Prof. Wolfgang Kubin und sein ambivalentes Verhältnis zur chinesischen Kulturrevolution (1966-76)

Der Leiter der sinologischen Abteilung des Institus für Orient- und Asienwissenschaften in Bonn (IOA), Prof. Wolfgang Kubin, ist auch für seine zahlreichen Übersetzungen moderner chinesischer Prosa und Lyrik bekannt. Auch in China ist er vor allem mit der chinesischen Übersetzung seiner Arbeit "Die chinesische Literatur im 20. Jahrhundert" berühmt; das Werk befindet sich dort nämlich auf einer Liste der zehn besten Sachbücher in chinesischer Sprache des vergangenen Jahres.

Doch nicht nur als Übersetzer hat er sich einen Namen gemacht: Wolfgang Kubin selbst ist Autor von Gedichten und Erzählungen in deutscher Sprache. Zu nennen sind hier insbesondere seine Gedichtesammlung "Schattentänzer: Gedichte" und sein kürzlich erschienener Roman "Halbzeit einer Liebe: Eine Erzählung".

Da China im Jahre 2009 Gastland der Frankfurter Buchmesse sein wird, hat die Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" dies zum Anlass genommen, Prof. Kubin über seinen Erfolg als Autor in China und seinen Fehler, mit der Kulturrevolution sympathisiert zu haben, zu interviewen. Des Weiteren spricht Kubin über die Effekte, die die Globalisierung auf die zeitgenössische Chinesische Literatur hat und verrät seine Art den Tag zu strukturieren. Das Gespräch mit der Überschrift "Das Weinen der Götter" ist seit gestern auch online zu lesen.

Hier geht es zum Interview...

03.02.2009

Prof. Kubin verlässt die Bonner Sinologie - Probevorträge fünf potentieller Nachfolger am 05. Februar


Professor Wolfgang Kubin verlässt nun bald die Bonner Sinologie. Daher finden am Donnerstag, 05. Februar in der Zeit von 9:00h bis 14:00 Probevorträge fünf seiner potentiellen Nachfolger statt. Da die Vorträge offen und auch Studierende zugelassen sind, bitten die studentischen Vertreter der Komission, trotz andauernder Klausurphase um zahlreiches Erscheinen. Vertretern der Fachschaft-Orientasia zufolge, haben Studierende bei der Entscheidungsfindung, wer nun Leiter der sinologischen Abteilung werden wird, durchaus Mitspracherecht. Die Vorträge und die anschliessenden Interviews finden im Dekanatssaal der Philosophischen Fakultät Bonn statt.