14.04.2009

Vokabeln lernen mit System: Zwei Bonner Studenten entwickeln Lernsoftware

Ein innovativer elektronischer Karteikasten soll nicht nur angehenden Juristen das Lernen erleichtern.

Stephan Pötters ist 23, Samuel Ju 24, und die beiden sind seit dem ersten Semester ihres Jurastudiums gut befreundet. „Wir haben uns damals gemeinsam die Abende in der Bibliothek um die Ohren geschlagen“, erinnert sich Pötters. Inzwischen sind die beiden Studenten der Universität Bonn auch Geschäftspartner: Sie vertreiben ihren virtuellen Karteikasten seit einigen Wochen über eine gemeinsame Firma. Und das mit großem Erfolg: Ihre hoch professionelle Webseite www.brainyoo.com ist zwar erst seit kurzem online. Dennoch wird sie bei „Google“ schon unter den Top Ten gelistet, wenn man dort die Suchbegriffe „Lernprogamm“ und „Jura“ eingibt.

Eine der ersten Anschaffungen, die Jura-Studenten tätigen, ist ein Karteikasten. Nur so lässt sich die riesige Menge an Lernstoff bewältigen, die Juristen bis zu ihrem Examen beherrschen müssen. Doch die im Handel befindlichen Systeme haben so ihre Nachteile. Die beiden Studenten sind daher auf die Idee gekommen, stattdessen eine Software-Lösung zu entwickeln. Der innovative virtuelle Karteikasten eignet sich nicht nur zum Büffeln für das Juraexamen. Auch Sprachwissenschaftler könnten beispielsweise von dem neuen „Langzeitgedächtnistrainer“ profitieren.

Die Schöpfer von BrainYoo werben damit, dass in ihr Programm wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Hirnforschung eingeflossen seien. So orientieren sich die Zeiten, nach denen das Programm gelernte Karten wieder vorlegt, an typischen Lern- und Vergessenskurven. „Die Lerninhalte, die man fünfmal in immer größer werdenden Zeitabständen wiederholt und korrekt beantwortet hat, sitzen fest im Langzeitgedächtnis“, verspricht Samuel Ju. Hilfreich für diese Reise ins Gedächtnis sei, dass man den Lernstoff in Sinnzusammenhängen organisieren könne. So wird bei jeder abgefragten Karteikarte dargestellt, in welchen Bereich sie gehört. Auch der Bonner Neuropsychologe Dr. Christian Hoppe hält das Werkzeug für empfehlenswert. Als vorteilhaft bewertet er unter anderem die Möglichkeit, Eselsbrücken und Mindmaps als Lernhilfen einzusetzen.

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